Frau steht nachdenklich zwischen gezeichneten Glühbirnen

Nikotin und Rauchstopp

Mythen & Fakten rund um Nikotin

Ist Nikotin schädlich? Nehme ich nach dem Rauchstopp zu? Werde ich von Nikotinersatz süchtig? Bei den Themen Nikotin, Rauchausstieg und Nikotinersatztherapie herrscht viel Unsicherheit. Da das Aufhören schon schwer genug fällt, bieten wir dir lieber Fakten statt Mythen.

Die Mythen im Überblick:

Reduktion des Zigarettenkonsums hat einen hohen gesundheitlichen Nutzen

Richtig und falsch!

Viele Raucher überschätzen den gesundheitlichen Nutzen einer Reduzierung ihres Zigarettenkonsums. Daher versuchen sie eher ihren Tabakkonsum zu reduzieren, als das Rauchen komplett einzustellen. Fakt ist, dass sich durch eine Reduktion langfristig die Wahrscheinlichkeit erhöht, das Rauchen komplett einzustellen. Jedoch ist Rauchen, egal ob 3 oder 15 Zigaretten, für den Menschen schädlich. Anders als beim Aufhören des Rauchens lässt sich bei der Reduktion keine Senkung des Sterblichkeitsrisikos beobachten.

Eine Reduktion des Zigarettenkonsums hat nur dann einen gesundheitlichen Nutzen, wenn auf diese langfristig auch ein Ende des Rauchens folgt.

Mythos: Nikotin ist krebserregend

Falsch! Nikotin ist nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft nicht krebserregend. Von den über 5.300 Inhaltsstoffen einer Zigarette sind 90 im Verdacht, kanzerogen zu sein.

Hauptverursacher für Lungenkrebs und andere Krebsarten sind polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und Nitrosamine, die mit dem Zigarettenrauch in den Körper aufgenommen werden.

Mythos: Nikotin verursacht andere mit dem Rauchen verbundene Krankheiten

Falsch! Zigaretten sind zwar wohlbekannt als Verursacher von Krebs, chronischen Lungenkrankheiten, Herzkrankheiten und anderen Erkrankungen, aber Ursache ist nach heutigem Wissensstand nicht das Nikotin.

Vielmehr sind die unzähligen anderen Giftstoffe im Zigarettenrauch für die schädlichen Folgen verantwortlich. In anderen Worten: Das Verabreichungsverfahren und nicht das Nikotin selbst verursacht den Großteil der mit Tabakrauch verbundenen Krankheiten.

Mythos: Nikotin macht süchtig

Richtig! Es ist das Nikotin, das, wenn es geraucht wird, besonders schnell abhängig macht. Der Körper eines Rauchers gewöhnt sich an einen konstanten Nikotinspiegel im Blut oder an Nikotinzufuhren zu bestimmten Zeiten.

Wenn keine Zigaretten mehr geraucht werden, schlägt der Körper in Form von Entzugserscheinungen Alarm. Deshalb ist Nikotin für das bestehende Rauchverlangen verantwortlich und der Grund, warum viele Raucher sich den giftigen Stoffen des Zigarettenrauchs immer wieder aussetzen.

Mythos: Nikotinersatzprodukte machen süchtig

Falsch! Nikotinersatzprodukte wie die von nicorette® sind nicht geeignet, eine berauschende Wirkung hervorzurufen. Dafür ist die Art der Nikotinaufnahme verantwortlich: Nikotin über den Tabakrauch inhaliert, löst innerhalb weniger Sekunden einen „Kick“ im Gehirn aus. So wirkt die Inhalation von Nikotin schneller als eine Injektion.

Nur wenige Zigaretten reichen oft aus, um den Konsumenten abhängig zu machen. Bei allen nicorette® Produkten ist die Aufnahme des Nikotins deutlich langsamer, das heißt ein „Kick“ wie beim normalen Zigarettenkonsum wird nicht ausgelöst. Dennoch bleibt der positive Effekt: Dem Raucher wird das körperliche Verlangen nach der Zigarette genommen.

Wie genau das möglich ist, erfährst du in unserem Artikel zur Nikotinersatztherapie. Eine Überdosierung ist bei Einhaltung der Gebrauchsinformationen nicht möglich.

Mythos: Die Nikotinersatztherapie ist genauso gefährlich wie das Rauchen selbst

Falsch! Das Nikotin, welches in Nikotinersatzprodukten enthalten ist, wird durch geregelte pharmazeutische Methoden hergestellt. Nikotinkaugummi, Nikotinpflaster & Co. beinhalten nicht die schädlichen Stoffe, die im Zigarettenrauch enthalten sind. Daher tragen sie auch nicht das Risiko der schweren Krankheiten, die mit dem Rauchen verbunden sind.

Mythos: Nikotinersatz ist teurer als Zigaretten

Falsch! Viele Raucher wissen gar nicht, wie viel Geld sie für Zigaretten ausgeben. Wenn sie einmal die Kosten für eine Woche oder einen Monat zusammenrechnen, werden sie vermutlich sehr überrascht sein. Nikotinersatzprodukte kosten zwar Geld, allerdings ist das Ziel der Nikotinersatztherapie die schrittweise Reduktion des Nikotins. Kosten entstehen also nur kurzfristig – langfristig sparst du bares Geld. Wie viel Geld du sparen kannst, verrät dir unser Zigarettenrechner.

Mythos: Nikotin ist giftig

Richtig und falsch!

Nikotin ist in geringen Mengen grundsätzlich nicht giftig. Da Raucher normalerweise an hohe Dosen gewöhnt sind, sind Überdosierungen nicht zu erwarten.

Nichtraucher können bei Einnahme mit Übelkeit reagieren und für kleine Kinder können höhere Dosen an Nikotin sogar tödlich sein. Daher sollten sowohl nicorette® Produkte als auch Zigaretten außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Mythos: Nikotin verursacht gelbe Flecken auf Fingern und Zähnen

Falsch! Nicht das Nikotin in den Zigaretten, sondern der Teer verursacht gelbliche Flecken auf Fingern und Zähnen.

Mythos: Nikotin ist ein künstlich hergestellter Stoff

Falsch! Nikotin ist eine im Tabak natürlich vorkommende Substanz, welche aus der Tabakpflanze gewonnen wird.

Mythos: Nach dem Rauchstopp nimmt man zu

Richtig und falsch!

Es stimmt, dass viele Nichtraucher nach dem Rauchstopp zunehmen. Das liegt am Nikotin, das zuvor den Stoffwechsel angeregt und den Appetit gezügelt hat.

Hier kommen Nikotinersatzprodukte ins Spiel. Diese setzen kontrollierte Dosen Nikotin frei und helfen dabei, mit dem Rauchen aufzuhören und gleichzeitig den Stoffwechsel und den Appetit zu kontrollieren.

Zudem isst man als Nichtraucher zunächst häufig mehr, da viele zum einen die „Hand-zu-Mund-Bewegung“ vermissen und zum anderen den Heißhunger auf Zigaretten mit Hungergefühlen „verwechseln“. Um dem entgegenzuwirken, kannst du dir kleine gesunde Snacks wie Gemüse-Sticks oder Obst vorbereiten. Erfahre mehr unter Rauchen aufhören, ohne zuzunehmen.

Mythos: Rauchen hilft bei der Stressregulierung

Falsch!

Hier ist das Gegenteil der Fall: Rauchen erhöht die innere Spannung, weil es die Herzfrequenz erhöht. Es ist vielmehr die Aktion des Rauchers, der sich von der Zigarette eine Linderung des Stresses erwartet, der zwischen zwei Zigaretten auftritt.

Rauchen verursacht also Stress, den es dann vermeintlich lindert. Stressreduzierung kann also sogar einer der vielen Vorteile des Rauchstopps sein.

Mythos: Der Wille ist beim Rauchstopp entscheidend

Richtig und falsch!

Motivation ist wichtig, wenn es ans Aufhören geht. Aber: Der Vorsatz alleine führt leider eher selten zum Erfolg. Sich ohne Hilfsmittel von der Zigarette zu trennen, gelingt nur in 3 bis 5 Prozent der Fälle beim ersten Mal.

Es ist inzwischen anerkannt, dass Rauchen im doppelten Sinne abhängig macht: Neben dem psychischen Aspekt machen die körperliche Nikotinsucht und der resultierende Nikotinentzug die Raucherentwöhnung so schwer.

 

Zur besseren Lesbarkeit des Textes verzichten wir auf geschlechtsspezifische Sprachformen. Alle verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter (m/w/d).