Frau praktiziert Yoga an einem See als gesundes Mittel gegen die Entzugserscheinungen des Rauchens.

Hausmittel gegen das Rauchen

Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Bronchitis – dass das Rauchen unserer Gesundheit schadet, ist allgemein bekannt. Und dennoch rauchen in Deutschland immer noch über 30 % der Erwachsenen. Dabei würde die Mehrheit der Raucher (70%) eigentlich lieber Nichtraucher sein. Wer versucht, ohne professionelle Unterstützung nur mit Willenskraft allein mit dem Rauchen aufzuhören, hat jedoch nur eine Erfolgsrate zwischen 3 und 5%. Was das Aufhören so schwierig macht, ist das in den Zigaretten enthaltene, abhängig machende Nikotin: Gelangt es aus dem Tabakrauch über Lungen und Blutbahn ins Gehirn, kommt es dort u. a. zur Ausschüttung des körpereigenen Glückshormons Dopamin.

Über Hausmittel, die vermeintlich den Symptomen des Zigaretten- und damit Nikotinentzugs entgegenwirken, findet man im Internet viele Informationen. Doch was ist Fakt und was Fiktion? Erfahre mehr darüber, was dir wirklich beim Rauchstopp helfen kann.

Die Themen im Überblick:

Hausmittel gegen das Rauchen – helfen sie wirklich?

Mit Zitrusfrüchten und Meditation zum Nichtraucher werden? An welchen Hausmitteln ist tatsächlich etwas dran und mit welchen verschwendest du nur deine Zeit? Eine Übersicht zeigt dir, welche Mittel hilfreich sein könnten und für welche es keine wissenschaftlichen Belege gibt.

Schwarzer Pfeffer

Es existieren Studien, die darauf hindeuten, dass sensorische Reize, die vom Gehirn mit dem Zigarettenrauch in Verbindung gebracht werden, bestimmte Entzugserscheinungen, wie zum Beispiel akutes Rauchverlangen, unterdrücken können. Im Rahmen einer Studie aus dem Jahr 1994 wurden die Wirkungen eines Zigarettenersatzes untersucht, bei dem das im schwarzen Pfeffer enthaltene ätherische Öl verdampft und inhaliert wurde. Es ergaben sich Hinweise darauf, dass Zigarettenersatzprodukte, die Pfeffer enthalten, sich bei der Raucherentwöhnung als nützlich erweisen könnten.

Grundsätzlich sollte man bei der Anwendung von ätherischen Ölen jedoch sehr vorsichtig sein, da sie unverdünnt zu Reizungen führen können.

Ingwer und Ginseng

Eines der Symptome bei der Rauchentwöhnung kann Übelkeit sein. Eine beliebte Arzneipflanze zur Behandlung von Übelkeit ist Ingwer, der in Form von Tabletten, Kapseln oder auch als Tee eingenommen werden kann. Die enthaltenen Scharfstoffe können die Magenbewegung steigern und so dafür sorgen, dass der Mageninhalt schneller in Richtung Darm transportiert wird und damit Magendruck und Übelkeit abnehmen.

Viele Menschen verspüren bei der Entwöhnung von der Zigarette häufig Heißhunger. Um diesen zu dämpfen, kann es einen Versuch wert sein, Ginseng zum Beispiel in Form von Kapseln einzunehmen. Es wird angenommen, dass die u. a. im Ginseng enthaltenen Bitterstoffe in der Lage sind, Heißhunger stoppen zu können.

Yoga, Tai-Chi und Meditation

Durch Bewegung und eine gezielte Atmung können Stimmungslagen stabilisiert und Entzugserscheinungen gemindert werden. Achtsamkeit sowohl für den Geist als auch für den Körper können eine mächtige Unterstützung beim Rauchstopp sein.

Mann mittleren Alters sitzt in meditativer Pose auf dem Boden.

Grüner Tee

Die im grünen Tee enthaltenen Polyphenole wirken als Antioxidantien. Grünem Tee wird daher nachgesagt, dass er bei der Entgiftung des Körpers unterstützend wirken kann. Zwar kann Tee eine willkommene Auszeit bieten, wissenschaftlich fundierte Beweise, dass er bei der Entgiftung oder gar beim Rauchstopp hilft, gibt es jedoch nicht.

Pfefferminzöl

Die Inhalation von Pfefferminzöl wird in verschiedenen, mitunter obskuren Artikeln empfohlen, um u. a. das Verlangen nach Nikotin und Entzugserscheinungen zu reduzieren. Wissenschaftliche Evidenz für diese Wirkungen gibt es jedoch nicht.

Dennoch empfinden viele Menschen den Geruch von Pfefferminzöl als angenehm und für einige von ihnen stellt es eine geeignete Methode dar, um Symptome wie schlechte Laune, Reizbarkeit oder Stimmungs-schwankungen infolge des Tabakentzuges abzumildern.

Neue Routinen gegen das Rauchen

Mit dem Rauchen aufzuhören, ist eine große Umstellung. Eine neue Routine kann dabei helfen, diese Zeit leichter durchzustehen:

  • Erkläre deine Wohnung zur Nichtraucherzone.
  • Gönne dir mehr Schlaf, um möglicherweise auftretender Müdigkeit entgegenzuwirken.
  • Lege kleine Pausen an der frischen Luft ein.
  • Versuche, Bewegung und Entspannung in deinen Alltag zu integrieren.
  • Falls du gesteigerten Appetit verspürst, kaue Kaugummi oder halte Rohkost und Obst bereit.
  • Vermeide nach Möglichkeit Situationen, die in dir das Verlangen zu Rauchen auslösen.
  • Rede mit Freunden oder in Internetforen über deinen Stress mit dem „Nicht mehr rauchen“.

All diese Umstellungen können dir dabei helfen, dauerhaft mit dem Rauchen aufzuhören und deine Gesundheit zu verbessern.

Wer Zigaretten raucht, schadet fortlaufend seiner Gesundheit. Zu den zahlreichen langfristigen Folgen gehören unter anderem Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkankungen, eine Raucherlunge oder Raucherhusten.

Die gute Nachricht ist: Auch wer schon lange raucht, kann viele dadurch angerichtete Schäden rückgängig machen und weitere Folgeerkrankungen vermeiden, indem er aufhört.

Erfahre, welche weiteren Folgen das Rauchen auf deine Gesundheit haben kann.

Nicorette - Ein rauchfreies Leben bedeuted mehr Energie

Die Risiken von Hausmitteln gegen das Rauchen

Hausmitteln fehlt eine fundierte wissenschaftliche Grundlage, das bedeutet, ihre Wirksamkeit konnte in der Regel nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden. Das kann zu einer falschen Erwartungshaltung führen und den Entwöhnungsprozess unter Umständen sogar verzögern. Zudem kann auch die Einnahme von vermeintlichen Wundermitteln unerwartete Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen hervorrufen.

Hinzu kommt, dass Hausmittel professionellen medizinischen Rat nicht ersetzen sollten, da dies Betroffene daran hindern könnte, wirksame und bewährte Methoden zur Raucherentwöhnung in Anspruch zu nehmen.

Bei Fragen oder Gesundheitsproblemen wende dich an deinen Hausarzt oder Apotheker.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Rauchen und Hausmittel

Wie hilfreich sind Hausmittel für den Rauchstopp?

Einige Hausmittel mögen vielversprechend klingen, doch die meisten von ihnen wurden nicht ausreichend wissenschaftlich geprüft und ihre Anwendung entbehrt sich in der Regel jeglicher medizinisch-wissenschaftlichen Grundlage. Klare Aussagen über ihre Wirksamkeit fehlen.

Ein gesunder Lebensstil mit Bewegung und einer gesunden Ernährung sind immer zu empfehlen. Informiere dich auch über effektive Methoden einer Nikotinersatztherapie, die dich bei deinem Weg in die Rauchfreiheit unterstützen kann.

Wo findet man Unterstützung, wenn man mit dem Rauchen aufhören möchte?

In Deutschland gibt es Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen, die dir beim Rauchstopp helfen können. Das Gesundheitsamt und deine Krankenkasse können dich über Anlaufstellen in deiner Nähe informieren. Auch dein Hausarzt oder Apotheker kann dir durch fundierte Beratung und Empfehlungen dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören.

Welche Rolle spielt die Psyche für einen Rauchstopp?

Wer mit dem Rauchen aufhört, steht unter starkem psychischen Druck. Man benötigt ein hohes Maß an Selbstdisziplin sowie Durchhaltevermögen und muss mit Rauchimpulsen und Verführungssituationen richtig umgehen können. Eine sorgfältige Planung und die Entwicklung von Strategien, wie mit möglichen Stresssituationen umgegangen werden soll, können dabei helfen, den Druck zu mindern.

 

Zur besseren Lesbarkeit des Textes verzichten wir auf geschlechtsspezifische Sprachformen. Alle verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter (m/w/d).